Niemand schlägt härter zu als das Leben. Zwar wissen wir, dass Lebenskrisen zum Leben irgendwie dazu gehören. Wenn es dann aber wirklich passiert, wirft es viele aus der Bahn: Sie empfinden die Krise wie ein Schlag ins Gesicht, spüren ihre Wut und Ohnmacht, hadern mit ihrem Schicksal und nagen an dem Kontrollverlust. Nicht wenige pendeln dabei zwischen Angst, Trauer, Aggression, Resignation und Paralyse oder Lähmung – eine einzige Achterbahn der Gefühle.
Bemerkenswert daran: So verschieden die Krisen auch sind – die typischen Gefühlsphasen verlaufen trotzdem mehr oder weniger gleichartig.
Gemäß dem von Prof. Dr. phil. habil. Erika Schuchardt entwickelten Acht-Phasen-Spiralmodell gehen die einzelnen Phasen fließend ineinander über, können allerdings auch nebeneinander bestehen. Das hier gezeigte Modell ist auf die Suchtproblematiken der Eltern und Angehörigen angepasst, genau so der Text "Mögliche Merkmale".
Möglicherweise ergeht es Ihnen ähnlich wie vielen anderen Menschen, die sich in einer schwierigen Lebenssituation, in einer Lebenskrise befinden. Sie erleben sich in häufigem Wechsel sehr unterschiedlicher Gefühle und Befindlichkeitsschwankungen. Schwankungen, die allein mit dem Verstand nicht nachvollziehbar sind. Vielleicht hilft es Ihnen, sich einmal mit den Phasen der Krisen- und Trauerbewältigung auseinanderzusetzen. Vielleicht empfinden Sie ähnlich und vielleicht hilft es Ihnen, Ihr eigenes Erleben einzuordnen und zu verstehen.
Wir haben zudem zum Thema "Eltern-Befindlichkeit" gemeinsam mit Eltern und Angehörigen von an Sucht erkrankten Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Befindlichkeitskurve entwickelt, die aufzeigt, welche Phasen die Eltern und Angehörigen in der Suchtproblematik durchlaufen.